Sorry für den schlechten Scherz schon in der Überschrift … aber den musste ich bringen … nach DEM Sonntag 😉
Vor kurzem hatte ich mir für mein AM3 System einen neuen Prozessor bestellt – einen AMD Phenom II x6 1045T.
Der Office-Pc zickte nurnoch rum und da wollte ich den Prozessor und den Ram wechseln.
Also warum nicht den Prozessor hier (Phenom II x4 905e) in den Office-Pc und hierfür was schnelleres?
Vor dem Einbau musste ich noch das BIOS updaten. Die CPU benötigt Version F9b, das neueste (Beta-)BIOS.
Ab da nahm das Unheil seinen Lauf.
Mit der neuen CPU lief alles soweit ganz gut.
Aber als ich merkte, dass der Leistungszuwachs derart gering (etwa 5-8%) ist, dass ich keinesfalls die Ausgabe von 110€ rechtfertigen konnte, habe ich flux wieder den alten eingebaut.
Der zickte aber mit dem F9b-BIOS nurnoch rum. Ständig Bluescreens.
Nun muss ich dazu sagen, dass ich Wochen zuvor schon die 8Gb Ram von TeamGroup, also die Teile, die gerade jeder kauft, verbaut hatte und diese auch sporadisch Bluescreens verursachten.
Just vor dem Einbau der neuen CPU mehrte sich dies und ich schickte den Ram ein, da die Anzeichen sich verdichteten, dass er der Übeltäter war.
Den alten Ram rein und alles lief wunderbar. Eben bis zum Desaster gestern und heute.
Hier möchte ich direkt schon, um die Sache auf einen Punkt zu bringen, die uralte Weisheit einstreuen: „never touch a running system“.
Und so kam es dann auch. Nix ging mehr.
Ein Bluescreen nach dem anderen. Meist direkt nach dem Login. Sogar im abgesicherten Modus. Nicht wirklich reproduzierbar und auch nichtmal immer die gleiche Fehlermeldung.
Mal Stop-Code 7A, mal F4 und noch diverse andere.
Diese Stop-Codes sind ganz nett, bringen aber gerne mal nix, weil man die exakte Ursache daraus längst nicht immer ablesen kann.
Vor dem Einbau der neuen CPU hatte ich noch die Firmware der SSD (extrememory XLR8Plus 120Gb) geflasht, weil dies dringend empfohlen wurde.
Die möglichen Fehlerquellen waren also nicht ohne.
Nach dem Aufspielen des alten – bis dato perfekt laufenden – BIOS F8, wurde es nur noch schlimmer.
Jetzt lief die SSD nicht mehr im AHCI-Modus, sondern nur noch native IDE.
Jeglicher Versuch das wieder zu ändern schlug fehl und wurde mit hässlichen, blau hinterlegten weißen Bildschirmtexten quittiert.
Der allseits bekannte Fehler den msahci-Treiber nicht zu aktivieren war es hier ausnahmsweise nicht.
Denn seitens Windows war alles dufte. Ja, sowas soll auch mal vorkommen.
Irgendwann ließ sich nichtmal mehr von CD booten.
Hatte die Faxen dicke und wollte ein Backup wieder mittels Disk Image 5.5 einspielen.
Aber mit dem Programm stehe ich seit heute auf Kriegsfuß.
Bis ich endlich an dem Punkt war das System wiederherzustellen und dazu zunächst – warum auch immer – das alte System löschen musste, waren mittlerweile (insgesamt) 7 Stunden vergangen.
So oft hintereinander neu gestartet habe ich in meinem Leben noch nicht – selbst zu Win95 Zeiten nicht.
Dummerweise verweigerte DiskImage das Rückspielen des Backups mit irgendeiner Fehlermeldung, nach dem Motto „der Datenträger ist nicht bereit für dich“. Vielen Dank auch!
Wollte dann sogar ganz neu Win7 draufspielen – das dauerte aber schon 5 Minuten bis allein das Auswahlfenster für die Sprache kam.
Endlich, endlich, endlich wurde es nach einem BIOS-Reset (also Batterie raus) besser.
Dann noch ne Stunde in DiskImage rumgewurschtelt, bis endlich das 10 Tage alte Backup drauf war und die Kiste wieder lief.
Ursprünglich hatte ich ja K10Stat in Verdacht den Trouble verursacht zu haben, weil ich meine CPU recht stark undervolte.
Aber das scheint es nicht gewesen zu sein – zumindest nicht primär.
Durchaus möglich, dass ich damit den Ram oder das Mainbaord oder natürlich auch die CPU geschädigt habe. Andererseits lief es so über ein halbes Jahr völlig problemlos.
Der ganze Ablauf war selbstredend noch etwas komplizierter, mit verschiedenen Versionen von allen möglichen Programmen, BIOS-Versionen und Co.
Aber ich denke ich war schon ausführlich genug. 😉
Es reicht wohl zu sagen, dass ich ALLES ausprobiert habe, was mir einfiel und ich irgendwann kurz vor dem Ausrasten stand.
Demnächst muss ich wohl auch das machen, was vermutlich der ein oder andere Hersteller mit diesem Gewese von Inkompatibilitäten und Problemen von Bananenware bezweckt: direkt überteuerte Komplettsysteme kaufen, ein halbes Jahr nutzen und dann komplett wegwerfen.
Zwischenzeitlich habe ich dermaßen geflucht, dass ich schon soweit war auf Intel umzusatteln. Dummerweise produzieren die auch nur Bananenware – nur ist die teils schneller und natürlich deutlich teurer.
So kann man auch sein Wochenende vergeuden.
Update (29.01.2012):
Irgendwann kam ich zur Erkenntnis, dass der Fehler am Mainboard selbst zu suchen ist.
Nachdem zwischenzeitlich selbst die SSD nicht mehr erkannt wurde und ich nicht mal mehr Windows neu installieren konnte, habe ich dieses Mainboard gegen jenes aus dem Office-PC getauscht.
Das ist zwar nur ein kleines, spartanisch ausgestattetes Micro-ATX Board mit 760er Chipsatz – und zudem deutlich langsamer sowohl was das Booten, als auch die Übertragungsraten angeht – aber wenigstens ist es stabil. Warum man die Sata-Anschlüsse direkt neben den PCI-E 16er Slot gepackt hat, erschließt sich mir auch nicht. Glücklicherweise hatte ich noch einfache Billig-Sata-Kabel. Die teureren passten schlicht nicht, weil ich sonst die Grafikkarte nicht hätte verbauen können.
Wermutstropfen dabei ist nun, dass ich die Soundkarte nicht verbauen kann, da diese direkt mit 3-4 Millimetern Abstand an die Grafikkarte reichte, welche dann zu heiß werden dürfte.
Wir alle wissen, dass der Onboard-Sound nichts dolles ist. Aber das wird erstmal reichen müssen.
Bleibt erstmal abzuwarten, ob ich einfach das Mainboard gegen ein neues AM3+ Board tausche oder gar doch auf Ivy Brdige umsteige – oder ob ich das Mainboard ausgetauscht bekomme.
Immerhin ist es gerade mal etwas über 1,5 Jahre an die 2,5 alt. Gekauft im Oktober 2010 2009 bei HoH.de sollte eigentlich ein Umtausch möglich sein. (bzgl. Korrekturen siehe unten)
Wenn nur HoH den Besitzer nicht gewechselt hätte und nicht nach 6 Monaten eine völlig realitätsferne Umkehr der Beweislast griffe. Dass das Board, wie so ziemlich alles heute, bereits kaputt gebaut wurde oder direkt so geplant wurde möglichst schnell kaputt zu gehen, sollte eigentlich außer Frage stehen 😉 Davon ist auszugehen.
Ob ich das jetzt getauscht bekomme, steht in den Sternen. Darauf verlassen kann ich mich nicht.
Und sollten die die Rücksendung akzeptieren, kann es gut sein, dass es lapidar heißt „geht doch, was wollen Sie denn?“ und ich dann auch noch diese Kosten tragen darf.
Bei solchen Tauschaktionen steht man als Kunde gerne mal am kürzeren Hebel und darf teilweise wochen- oder gar monatelang auf Ersatz warten.
Alles schon gehabt.
Aber ich hoffe erst einmal auf das Beste.
Update (30.01.2012):
Heute kam sehr schnell eine Antwort vom Support des neuen HoH-Besitzers (HTM GmbH).
Es täte Ihnen sehr Leid, aber die Gewährleistungsfrist und auch die Garantie seitens Gigabyte sei abgelaufen. Ich möge mich bitte an den Hersteller wenden.
Mich hatte anscheinend die „2010“ am Anfang der Rechnungsnummer irritiert – vermutlich deren begonnenes Geschäftsjahr 2010. Denn tatsächlich war das Rechnungsdatum Oktober 2009.
Somit kann ich das Board nun in die Tonne kloppen.
Interessanterweise recht kurz nach Ablauf der Garantiefrist.
Ein Schelm, wer böses dabei denkt.
An dieser Stelle möchte ich nochmals meine Forderung anbringen, auf sämtliche technischen Gerätschaften und Elektronikartikel seitens des Gesetzgebers doch bitte mindestens 5 Jahre Gewährleistungpflicht – ohne Umkehr der Beweislast – zu geben.
Die jetzigen 6 Monate sind einfach ein schlechter Witz!
Update (23.Februar 2012):
Es ist doch zum Mäuse melken! Vorhin wollte meine Kiste nicht hochfahren.
Rumprobiert, an, aus, an aus, Steckeleiste an, aus, an, aus.
Power Switch auf dem Mainboard auf korrekten Sitz überprüft, Power Switch mit dem Schraubendreher überbrückt, nichts. Mit dem BeQuiet Straight Power E8 400 fuhr der PC nicht mehr hoch.
Ich also jenes gegen das Netzteil aus dem Office-PC getauscht. Das ist ein Cougar A300. Damit fährt der Rechner zwar hoch, aber es besitzt keinen 6 Pin Connector für die Grafikkarte.
Diese also raus und auf die IGP gewechselt. Dummerweise war vorher PEG-Boot eingestellt und so fuhr die Kiste zwar hoch, der Bildschirm blieb aber natürlich schwarz. Reset-Jumper gibts nicht, also Batterie 3 Minuten rausgenommen, BIOS wieder eingestellt und … „Missing Operating System“.
Nochmal im BIOS rumgewurschtelt, irgendwann ging es dann, nachdem die Starthilfe von Windows natürlich zu dem Ergebnis kam, zu dem es irgendwie immer kommt … die Starthilfe konnte den Fehler nicht reparieren und fuhr den PC runter.
Interessanterweise fährt der Office-Rechner mit dem BeQuiet Netzteil problemlos hoch – zumindest mit dem Main Power Connector drehen sich Lüfter.
Ich bin langsam mit meinem Latein am Ende!
Ich kann nicht näher eruieren, welche Hardwarekomponente jetzt wirklich defekt ist.
Es kann ja wirklich alles sein! Eines der beiden Mainboards, oder gar beide, der Ram, das Netzteil, die CPU, die SSD, die Kabel des Gehäuses, …
*Schulter zuck*
Habe aber auch offen gestanden weder Geld noch Nerven alle Komponenten neu zu kaufen und dann zu tauschen – um schlussendlich herauszufinden, wo der Fehler liegt.
Würde ich dieses – nennen wir es mal ganz vorsichtig – „Problem“ in einem Forum posten, käme aufgrund der Komplexität höchstwahrscheinlich keinerlei Antwort – oder so etwas sinnarmes wie „borg dir von nem Kumpel mal Komponenten und probier alles durch“.
Ich kann aber auch keine Komponente verkaufen und dann eine andere holen, weil ich nicht weiß, welche defekt ist – und ich somit den entsprechenden Käufer verprellen würde.
Ratlosigkeit. Mehr bleibt mir nicht.
Update (23. Februar 2012):
Das Netzteil scheint – zumindest für den heutigen „Fehlstart“ – die Verantwortung zu tragen. In beiden Rechnern drehen sich zwar die Lüfter, aber es tut sich rein gar nichts. Hinzu kommt, dass bei beiden Rechnern die Abschaltung mittels 4-Sekunden-Power-Taste-gedrückt-halten nicht funktioniert.
Ob es jedoch auch für obige Fehler die Alleinschuld trägt oder ob das Mainboard villeicht durch eine Überspannung oder durch zu niedrige Spannungen nicht korrekt seinen Dienst versehen konnte, kann ich nicht klären.
Vielleicht handelt es sich auch um zwei völlig unabhängige Fehlerquellen.
Wer weiß das schon.
Ich werde hier vermutlich noch eine Weile rumprobieren.
Wenigstens ist bei dem Netzteil (gekauft März 2011) noch ein Gewährleistungsanspruch vorhanden 😉
Update (3. März 2012):
And the winner … ähm, Verzeihung, der Schuldige ist:
>>> Das Netzteil! <<<
Hatte das Netzteil zu bequiet zurück gesendet. Diese haben mir widerspruchslos sofort ein neues geschickt.
Bei diesem hatte ich zunächst Bammel, weil der Lüfter einfach nicht durchweg drehen wollte. Dachte schon „ist das semi-passiv?!“ aber nein, war vermutlich ein Stück Pappe oder etwas derartiges reingekommen.
Zu meinem Erstaunen funktioniert nun alles wieder – sogar mit dem defekt geglaubten Mainboard. Dort ist mir nur aufgefallen, dass die Kühlkörper so herunternehmbar waren.
Die Wärmeleitpads waren schon komplett zu Stein verbacken. Sicherheitshalber – und weil eh keine Garantie mehr drauf ist – habe ich neue Wärmeleitpaste aufgetragen. Auch wenn das so durchaus funktionierte.
Windows, respektive der AMD Grafiktreiber zeigten sich leicht unkooperativ, weil beim Versuch der Neuisntallation solche meldungen kamen, wie „Erkennenungstreiber konnte nicht gefunden werden“. Dann mit Driver Sweeper 3.2 runter und neu installiert.
Und siehe da -> als wäre nie etwas gewesen!
Merke: niemals das Netzteil bei der Fehlersuche zu schnell ausschließen 😉
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